Skabiosen-Scheckenfalter

Euphydryas aurinia (Rottemburg, 1775)

Der Skabiosen-Scheckenfalter ist ein auffällig gefärbter Tagfalter. Das unverwechselbare Aussehen seiner Flügel ist auf die besondere Anordnung der verschiedenen orange-gelben Bereiche zurückzuführen, die mit einem braunen Muster umrandet sind. Auf dem Hinterflügel hat er eine Reihe von markanten orangefarbenen Feldern mit schwarzen Punkten in der Mitte. Dieses Merkmal unterscheidet sie von unseren anderen Bachstelzen. Die Männchen haben eine Flügelspannweite von 34-40 mm, die Weibchen sind etwas größer.  

Wann kann ich den Skabiosen-Scheckenfalter in freier Wildbahn sehen?

Bevor der erwachsene Schmetterling schlüpft, durchläuft er das Ei-, Raupen- und Puppenstadium. Diese Zeiträume stellen den längsten Teil seiner Lebensdauer dar. Sie dauert fast 10 Monate. Im Gegensatz dazu ist das Erwachsenenstadium viel kürzer und dauert nur wenige Wochen. Die erwachsenen Tiere sind etwa von Mitte Mai bis Mitte Juni zu sehen. Die Männchen schlüpfen früher als die Weibchen, und es gibt mehr von ihnen in der Population. Wenn die Frühlingsmonate wärmer sind, können sie früher auftauchen. In einem kalten und regnerischen Frühjahr hingegen verzögert sich ihre Entwicklung leicht.

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Skabiosen-Scheckenfalter

Erika

Smrtová

Spezialist für Naturschutz

Bund Naturschutz in Bayern, e.V.

Aus dem Leben des Skabiosen-Scheckenfalter

Balz – Die Männchen bilden kleine Reviere. Sie versuchen, ein frisch geschlüpftes Weibchen entweder durch aktive Bewegung oder durch eine Wartestrategie an sonnigen und windabgewandten Orten zu entdecken. Die Brautwerbung ist in der Regel sehr einfach und kurz. Weibchen, die sich noch nicht gepaart haben, unterwerfen sich bereitwillig den Männchen. Weibchen, die sich bereits gepaart haben, verjagen andere Männchen jedoch mit heftigen Flügelschlägen oder anderen Ausweichmanövern. Das liegt daran, dass ihr Geschlechtsorgan bei der ersten Paarung mit einem Paarungspfropf versiegelt wurde, was den nächsten Geschlechtsakt etwas erschwert.

Die Weibchen legen kurz nach der Kopulation befruchtete Eier. Sie wählen robuste, nährstoffreiche Pflanzen an sonnigen Plätzen mit niedriger, nicht sehr starker Vegetation. Die Eier, die sie in ordentlichen Formationen, meist in drei oder vier Lagen, auf der Unterseite der Blätter ablegen, sind zitronengelb und werden nach der Ablage allmählich dunkler. Die Raupen schlüpfen in 3-4 Wochen aus den Eiern.

Das lange Leben der Raupe

Eine frisch geschlüpfte Raupe ist etwa 1,2 mm groß. Sie hat einen hellen ockerfarbenen Körper und einen braunen Kopf. Während des Wachstums schält die Raupe fünfmal ihre Kutikula ab und wird allmählich dunkler. Unmittelbar nach dem Schlüpfen beginnen die Raupen, Fäden zu spinnen. Mit Hilfe dieser verdrehen sie die Blätter der Nahrungspflanze, die bei uns nur die Wiesen-Nieswurz ist, und bauen ein schützendes Nest, in dem sie gemeinsam leben und fressen. Wenn sie wachsen, bauen sie neue Nester und ziehen bei Bedarf sogar zu neuen Pflanzen um. In den späteren Stadien sind die Nester auf Nahrungspflanzen recht auffällig. Die Raupen beginnen im Herbst zu überwintern und überleben bis zum nächsten Frühjahr.

Im zeitigen Frühjahr sind die Raupen etwa 1,5 cm groß, bilden keine Nester mehr und leben einzeln. Sie sind etwa Mitte April ausgewachsen und messen dann 2,5-3 cm. Dann verwandeln sie sich in eine weiße Puppe, die mit schwarzen, braunen und orangenen Farben verziert ist. Je nach Temperatur dauert es 2-4 Wochen, bis der Schmetterling schlüpft.

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Unter unseren Bedingungen ernähren sich die Raupen des Skabiosen-Scheckenfalter nur von einer einzigen Pflanze, nämlich der Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass der Braunkopfkuckuck ziemlich wählerisch ist und dass das Leben mit einer solchen Diätbeschränkung kompliziert sein muss. Tatsächlich frisst er aber in anderen Teilen Europas auch Knautia arvensis, Scabiosa columbaria oder Scabiosa lucida. In den Gebirgsregionen gibt es verschiedene Enzianarten, wie den Tolitischen Enzian (Gentiana asclepiadea), den Gefleckten Enzian (Gentiana punctata) oder den Klebrigen Enzian (Gentiana acaulis). Wie man sieht, hat sich der Schmetterling im Laufe der Evolution an eine Vielzahl von Nahrungsmitteln anpassen können.

Was ist ihre bevorzugte Umgebung?

Der Skabiosen-Scheckenfalter bewohnt verschiedene Arten von Lebensräumen: von sehr feuchten Torfmooren und sumpfigen Wiesen bis hin zu nassen, oft trockenen Weiden. Sie alle haben gemeinsam, dass sie nur extensiv genutzt werden und relativ nährstoffarm sind. Der Schmetterling hat besondere Ansprüche an raue und mosaikartige Lebensräume. Für die Entwicklung der Raupen benötigt sie reiche Bestände an Wiesenschaumkraut. Sie muss jedoch in niedriger Grasvegetation wachsen, und ein Überwuchern ist sehr schädlich. Zum Zeitpunkt der Eiablage muss die Schlüsselblume für das Weibchen leicht zugänglich sein und in voller Sonne stehen. Für die Imago ist es wiederum wichtig, dass es auf den Wiesen und an sonnigen, windabgewandten Stellen genügend nektartragende Pflanzen gibt, damit die Paarung stattfinden kann. Solche Bedingungen sind nur auf wenig genutzten Weiden oder auf Teilen von Weiden, die nur unregelmäßig von Rindern aufgesucht werden, in abgelegenen Ecken größerer Wiesenparzellen, in Mosaiken von Einsaatwiesen, am Rand von Quellen oder Wäldern erfüllt.

Wo ist der Skabiosen-Scheckenfalter zu Hause?

Aus der obigen Verbreitungskarte geht hervor, dass die Skabiosen ihren Verbreitungsschwerpunkt in Europa hat und Nachweise in Asien nur sporadisch zu finden sind. Tatsächlich ist dieser Schmetterling in Asien recht häufig und in vielen Gebirgsregionen wie dem Altai weit verbreitet, nur wird er nicht so systematisch überwacht wie in Europa. In Europa hingegen scheint diese Karte viele historische Orte zu zeigen, da die Zahl der Orte hier stetig abnimmt und nur Deutschland, Frankreich, Italien, Litauen und Schweden derzeit eine zufriedenstellende Population aufweisen.

Gegenwärtig ist die Skabiosen-Scheckenfalter nur in Westböhmen verbreitet (Karlovy Vary, Slavkovský les, Doupovské hory, Ašský výběžek und um Cheb). In den 1980er und frühen 1990er Jahren lebte sie noch im Šluknovský výběžek. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie auch in der Region Tachov, um Rokycany und Českolipsko gefunden. Sie wurde auch von Berounsko dokumentiert. In Teplice, Frýdlantský výběžek und Podkrkonoší starb sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Die letzten Aufzeichnungen aus Südostmähren und den Podbeskiden stammen vom Anfang des 20. Auch aus der Umgebung von Brünn und dem Jihlava-Tal wurde sie gemeldet.

Größere Vorkommen in Deutschland gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.

Bis 1960 war der Skabiosen-Scheckenfalter in Bayern vom Flachland bis ins Gebirge recht weit verbreitet. Mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und dem Verschwinden geeigneter Lebensräume blieb das Verbreitungszentrum vor allem im Alpenvorland, vom Bodensee bis Salzburg. Zusammen mit den Stätten in Südschwaben ist es eine der wichtigsten europäischen Stätten. In Oberfranken rund um das Fichtelgebirge sind noch wertvolle Standorte aus der ursprünglichen Verbreitung erhalten.

Autor der Texte:

  • Erika Smrtová

Verwendete Ressourcen:

Die Autoren der Fotos:

  • Erika Smrtová

  • Přemysl Tájek

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